Filmclub im September: Ossis Eleven

Gerade aus dem Knast entlassen, plant Oswald `Ossi' Schneider schon den nächsten Coup: Er will hunderttausende alte D-Mark-Münzen “retten”, die in einer Eisengießerei auf die Einschmelzung warten. Doch für einen allein ist dieses Ding zu groß. Deshalb rekrutiert Ossi seine alten Kontakte zwischen Dresden und Dessau, und ein paar Zufallsbekanntschaften kommen auch noch dazu. Vom Ex-Ruderprofi über den Kantinenjungen bis zum ehemaligen Stasi-Mann wächst so langsam eine illustre, zu allem entschlossene Gang zusammen, deren Mitglieder nur eines gemeinsam haben: Es sind allesamt Wende-Verlierer. Wie die Sache ausgeht, kann man sich fast denken – aber der Weg dahin ist mit viel Humor, Skurrilitäten, absurden Wendungen und einer Menge Action gepflastert. Regisseur Oliver Mielke lehnt sich mit diesem 2006 entstandenen, kaum bekannten Film unverkennbar an die Gentleman-Gauner-Komödie „Ocean’s Eleven“ an. Auch an die Olsenbande mag man denken, wenn sich die chaotische Ganoven-Elf immer heilloser in einen aberwitzigen Raub versteigt. Gelungen ist ihm eine komisch-melancholische Parabel über das Scheitern im Osten, wobei er bei aller Komik seine Figuren immer liebenswert zeigt.